Archiv der Kategorie: Allgemein

„Wessen Morgen ist der Morgen“?

Der Musiker Kai Degenhardt schrieb in einer Situation, in der die klassenkämpferische Linke mit dem Rücken zur Wand steht und ein beachtlicher Teil der Arbeiter*innen gegen ihre Interessen die rassistische und neoliberale AfD wählt, ein Buch über die Geschichte des Arbeiterlieds in Deutschland. Die Arbeiterlieder werden in seinem Buch im Kontext mit den konkreten Klassenkämpfen in der jeweiligen Formation der kapitalistischen Entwicklung vorgestellt. Dabei scheint inmitten des gegenwärtigen ideologischen Totalitarismus eine Alternative auf zur herrschenden, mörderischen kapitalistischen Konkurrenz, die immer in den Nationalismus, Rassismus, Sexismus, Militarismus und Bellizismus treibt: Der Kampf um eine emanzipatorische Gesellschaft auf der Grundlage des Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln und der demokratischen Verfügungsgewalt über selbige mit dem Mittel der unteilbaren Solidarität. „Wessen Morgen ist der Morgen“, dieser dem „Solidaritätslied“ entnommene Buchtitel ist damit die aktuelle Frage auch unserer Zeit, die weder in Vergangenheit noch Zukunft geschichtslos ist.
Über sein Buch sprachen wir mit Kai Degenhardt anlässlich seiner Lesung desselbigen in Marburg. Zu dem Buch erschien inzwischen auch eine CD von Degenhardt mit dem Titel, logisch, „Arbeiterlieder“. Das Buch heißt „Wessen Morgen ist der Morgen. Arbeiterlied und Arbeiterkämpfe in Deutschland“. Verlegt wurde es im PapyRossa-Verlag und ist 215 Seiten stark. Der Gebraucheswert des Buchs wird noch gesteigert durch ein Namens- und Liederregister im Anhang. Buch und CD erschienen in diesem Jahr.

Arbeitskampf am UKGM

Seit Montag, den 27. März, befinden sich die Kolleginnen des Universitätsklinikums Gießen – Marburg (UKGM) im Streik um einen Tarifvertrag Entlastung (TVE) und einen Tarifvertrag Beschäftigungssicherung. Vorläufiger Höhepunkt dieses Arbeitskonflikts war eine kämpferische Großdemonstration am Freitag, den 31. März, an der trotz einiger Wolkenbrüche bis zu 4.000 Menschen teilnahmen. Das UKGM ist nicht die erste Uniklinik, an der die Gewerkschaft ver.di Entlastungstarifverträge durchsetzt. Die Besonderheit dieses Kampfes besteht aber darin, dass das UKGM die einzige privat betriebene Universitätsklinik Deutschlands ist. Haupteigentümer ist zurzeit der Asklepioskonzern.

Über die Einzelheiten der derzeit laufenden Tarifkämpfe am UKGM informiert uns Fabian Dzewas-Rehm, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das UKGM. Das Interview führten wir während des Demonstrationszuges und immer mal wieder aufkommenden Regens, was zu hören sein mag.

Nach diesem Interview spielten wir in unserer Livesendung am 2. April den Scherben-Song „Allein machen sie dich ein“, der auf die Notwendigkeit des Organisierens dringt und damit hat ver.di sowohl im Laufe des derzeitigen Arbeitskampfes im öffentlichen Dienst als auch am UKGM höchst beachtliche Fortschritte gemacht.

Viele Redebeiträge, die während der Streikdemonstration am Freitag gehalten wurden, berichteten über die katastrophale Arbeitssituation in so gut wie allen Bereichen des UKGM. Hier hören wir ein Beispiel aus der Pädiatrie. Weiter hören wir den Redebeitrag der Auszubildenden Rike aus Nordrhein-Westfalen. Dort standen die Unikliniken in einer 11wöchigen Tarifauseinandersetzung um einen TVE. Rike kam nicht allein mit Worten zu den Kolleginnen des UKGM. So geht Solidarität!

Zum Schluss dieses Beitrages zur UKGM-Sreikdemonstration hören wir Ausschnitte aus der Rede Sylvia Bühlers, Mitglied des Bundesvorstands ver.di und dort verantwortlich für die Gesundheits- und Pflegethematik. Sie sprach in ihrer Rede von 1.450 Neumitgliedern bei ver.di, die sich während des laufenden Arbeitskampfes organisierten, darunter 226 Auszubildende! Weiter berichtete Bühler über ein von „Arbeitgeber“seite vorgelegtes Eckpunktepapier, in dem die Beschäftigungssicherung für die Kolleg*innen im Servicebereich stehe. Das wäre in der Tat ein großartiger erster Erfolg für die Streikbewegung am UKGM.

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Ostermarsch 2023

Am Ostermontag, den 10. April, um 11 Uhr am Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße startet der Marburger Ostermarsch. Anlass für uns, mit den beiden Marburger Friedensaktivist*innen Gert Meyer und Karin Schwalm Bilanz zu ziehen über ein Jahr Friedensarbeit im Schatten des Ukrainekriegs.

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ver.di Streik- und Aktionstag am 8. März in Mittelhessen

Gegenwärtig befindet sich ver.di in Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst im Bund und in den Kommunen. Dort arbeiten 2,5 Millionen Menschen. Anlässlich des internationalen Frauentags rief ver.di die Kolleginnen im Sozial- und Erziehungsdienst, wo nach wie vor überwiegend Frauen arbeiten, auf die Straße. Im dichten Schneetreiben taten rund 500 Kolleginnen ihre Forderungen lautstark kund. Welche das sind, wie die „Arbeitgeber“seite darauf bislang reagierte, das besprachen wir während der Kundgebung mit Saskia Teepe, ver.di-Sekretärin für Gesundheit und Soziales Mittelhessen.

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Der Sieg des deutschen Faschismus am 30. Januar 1933 – ein Interview mit Gert Meyer

Der Marburger Politikwissenschaftler und Historiker Gert Meyer ist ein ausgesprochener Experte für Osteuropa und seiner Geschichte. Wir nahmen seinen Vortrag, den er am 20. März um 19 Uhr in der Musikschule Klassika in der Bahnhofstraße in Marburg im Rahmen einer Kulturhorizonte Veranstaltung halten wird zum Anlass, mit ihm ein Interview zu diesem unseligen 30. Januar 1933 zu führen.
Im selbigen erörtern wir die Hauptziele Hitlers und seiner nationalsozialistischen Partei, welche Kreise mit welchen Absichten den Aufstieg Hitlers unterstützten, die Gründe für die Niederlage der deutschen Arbeiter*innenbewegung gegen den Faschismus, die Hauptkriegsziele des faschistischen Deutschlands, die Art und Weise der deutschen Kriegsführung, die deutsche Geschichtspolitik im Schatten des Krieges Russlands gegen die Ukraine, die Banderaverehrung in der heutigen Ukraine sowie die zu ziehenden Lehren aus den Ereignissen, die zu jenem 30. Januar 1933 führten.

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Gefährliche Zeiten – ein Interview mit Karin Schwalm und Gert Meyer

Wir nahmen zweierlei zum Anlass – 1. den Jahrestag des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags und 2. die wöchentliche Mahnwache der Marburger Friedensbewegung anlässlich des Ukrainekriegs – um mit Karin Schwalm und Gert Meyer ein Gespräch über diese Themen zu führen.

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Voices From The Streets – Festival im Vogelsberg

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Am 12. und am 13. August findet auf dem Sportplatz Deckenbach bei Homberg (Ohm) das Festival „Voices From The Streets“ statt. Am Freitagabend, dem 12. August, startet eine Technoparty. Weiter geht es am Samstagvormittag mit einem Fußballturnier, bei dem alle mittun können. Und als wäre das noch nicht Verausgabung genug, spielen ab 16 Uhr nachmittags dann auch noch mehrere Bands aus den Abteilungen Metal,Punk,Hip-Hop,OI! und Hardcore bis tief in die Nacht hinein.
Was es mit diesem Festival auf sich hat, darüber sprachen wir mit Michael, einem der Initiator*innen und Organisator*innen dieses Festivals. In dem Gespräch ging es außerdem um die A 49, Musik, Fußball und Politik.

„Das korallrote Sofa“ – Interview mit Pit Metz

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Nachdem wir uns vor einiger Zeit mit dem Marburger Romanautoren, Theaterschauspieler und DGB-Vorsitzenden Pit Metz über sein erstes Buch „Naja – unsere Liebe reichte aus“ (Erscheinungsjahr 2016) unterhalten haben, folgt nun unser Gespräch über sein zweites Werk „Das korallrote Sofa“ (Erscheinungsjahr 2018).
Im ersten Buch behandelte der gebürtige Weinheimer die Periode vom Ersten Weltkrieg bis zum Ende des Kalten Krieges aus lokalgeschichtlicher Sicht. Seine zweite Erzählung handelt ebenso hauptsächlich in Weinheim an der Bergstraße und thematisiert den Umgang mit der Shoa in der Nachkriegsbundesrepublik. Auch im zweiten Roman verbindet Metz tatsächlich Geschehenes mit Fiktivem.
Unser Gespräch fand im Dezember letzten Jahres statt und wurde live ausgestrahlt auf Radio Unerhört Marburg im Januar dieses Jahres.

Die unfriedliche Marburger Friedensmahnwache

(Download)https://www.freie-radios.net/mp3/20220527-dieunfriedli-115802.mp3?dl=1

In diesem Beitrag, dessen Erstausstrahlung am 6. März stattfand, setzen wir uns kritisch mit den Redebeiträgen und Ereignissen während der Marburger Friedensmahnwache vom 26. Februar auseinander.
Den zum Schluss dieses Beitrages zu hörende Umgang mit Maximiliane Jäger-Gogoll vom Marburger Friedensbündnis „Nein zum Krieg“ haben wir mit selbiger in einem Interview aufgearbeitet, das hier zu hören ist: https://trotzfunk.de/wordpress/archive/7111