Archiv der Kategorie: Gewerkschaften

Arbeitskampf am UKGM

Seit Montag, den 27. März, befinden sich die Kolleginnen des Universitätsklinikums Gießen – Marburg (UKGM) im Streik um einen Tarifvertrag Entlastung (TVE) und einen Tarifvertrag Beschäftigungssicherung. Vorläufiger Höhepunkt dieses Arbeitskonflikts war eine kämpferische Großdemonstration am Freitag, den 31. März, an der trotz einiger Wolkenbrüche bis zu 4.000 Menschen teilnahmen. Das UKGM ist nicht die erste Uniklinik, an der die Gewerkschaft ver.di Entlastungstarifverträge durchsetzt. Die Besonderheit dieses Kampfes besteht aber darin, dass das UKGM die einzige privat betriebene Universitätsklinik Deutschlands ist. Haupteigentümer ist zurzeit der Asklepioskonzern.

Über die Einzelheiten der derzeit laufenden Tarifkämpfe am UKGM informiert uns Fabian Dzewas-Rehm, zuständiger Gewerkschaftssekretär für das UKGM. Das Interview führten wir während des Demonstrationszuges und immer mal wieder aufkommenden Regens, was zu hören sein mag.

Nach diesem Interview spielten wir in unserer Livesendung am 2. April den Scherben-Song „Allein machen sie dich ein“, der auf die Notwendigkeit des Organisierens dringt und damit hat ver.di sowohl im Laufe des derzeitigen Arbeitskampfes im öffentlichen Dienst als auch am UKGM höchst beachtliche Fortschritte gemacht.

Viele Redebeiträge, die während der Streikdemonstration am Freitag gehalten wurden, berichteten über die katastrophale Arbeitssituation in so gut wie allen Bereichen des UKGM. Hier hören wir ein Beispiel aus der Pädiatrie. Weiter hören wir den Redebeitrag der Auszubildenden Rike aus Nordrhein-Westfalen. Dort standen die Unikliniken in einer 11wöchigen Tarifauseinandersetzung um einen TVE. Rike kam nicht allein mit Worten zu den Kolleginnen des UKGM. So geht Solidarität!

Zum Schluss dieses Beitrages zur UKGM-Sreikdemonstration hören wir Ausschnitte aus der Rede Sylvia Bühlers, Mitglied des Bundesvorstands ver.di und dort verantwortlich für die Gesundheits- und Pflegethematik. Sie sprach in ihrer Rede von 1.450 Neumitgliedern bei ver.di, die sich während des laufenden Arbeitskampfes organisierten, darunter 226 Auszubildende! Weiter berichtete Bühler über ein von „Arbeitgeber“seite vorgelegtes Eckpunktepapier, in dem die Beschäftigungssicherung für die Kolleg*innen im Servicebereich stehe. Das wäre in der Tat ein großartiger erster Erfolg für die Streikbewegung am UKGM.

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ver.di Streik- und Aktionstag am 8. März in Mittelhessen

Gegenwärtig befindet sich ver.di in Tarifauseinandersetzungen im öffentlichen Dienst im Bund und in den Kommunen. Dort arbeiten 2,5 Millionen Menschen. Anlässlich des internationalen Frauentags rief ver.di die Kolleginnen im Sozial- und Erziehungsdienst, wo nach wie vor überwiegend Frauen arbeiten, auf die Straße. Im dichten Schneetreiben taten rund 500 Kolleginnen ihre Forderungen lautstark kund. Welche das sind, wie die „Arbeitgeber“seite darauf bislang reagierte, das besprachen wir während der Kundgebung mit Saskia Teepe, ver.di-Sekretärin für Gesundheit und Soziales Mittelhessen.

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Solidarität mit den Beschäftigten des ÖPNV im Dannenroeder Wald

Auch im Dannenroeder Wald erklärten Aktivist*innen von Fridays for Future ihre Solidarität mit den Beschäftigten des ÖPNV, die zurzeit in einem schwierigen Tarifkampf stehen.
Fridays for Future hat mit der Gewerkschaft ver.di ein Bündnis geschlossen.

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Tarifvertrag im Öffentlichen Dienst abgeschlossen, Beschäftigte des ÖPNV kämpfen weiter

Nach einigem Hin und Her wurde sich im Öffentlichen Dienst auf einen Tarifvertrag (TVÖD) geeinigt. Die wesentlichen Punkte fassen wir in der Anmoderation zusammen.
Umkämft ist weiter der Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) für die Beschäftigten im ÖPNV. Darüber sprachen wir mit dem ver.di-Gewerkschafter Frank Rubbel anlässlich seiner Rede auf einer Fridays for Future-Demo in Marburg. FfF und ver.di sind ein Bündnis miteinander eingegangen.
Frank Rubbel ist ehrenamtlicher Mitarbeiter im Fachbereich Nahverkehr seiner Gewerkschaft.

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Tarifkampf im Öffentlichen Dienst

Nach zwei Verhandlungsrunden ohne konkretes Angebot der öffentlichen „Arbeitgeber“ platzte der Gewerkschaft ver.di der Kragen und sie rief zu Warnstreiks auf.
Anlässlich eines solchen in Marburg sprachen wir mit dem ver.di-Sekretär Fabian Rehm über die mittlerweile sehr komplexe Gemengelage im Öffentlichen Dienst, über die speziellen Forderungen von ver.di im ÖPNV, über das Bündnis, das ver.di mit Fridays for Future im ÖPNV geschlossen hat sowie über die Forderungen von ver.di die Krankenhäuser betreffend.
In Marburg stand neben dem öffentlichen Krankenhaus Vitos auch das privatisierte Universitätsklinikum Gießen Marburg (UKGM) im Warnstreik, für das unser Gesprächspartner zuständig ist. Und natürlich fragten wir auch hier nach, worum sich die dortigen aktuellen Arbeitskämpfe drehen.

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Privatisierung, die Zweite

Das Universitätsklinikum Gießen-Marburg (UKGM) wird gewissermaßen zum zweiten Mal privatisiert, Asklepios is coming. Die Reaktionen der Belegschaft, der Gewerkschaft sowie des sehr breiten Bündnisses der Privatisierungsgegner*innen hören wir in diesem Beitrag. Kurz vor den Sommerferien hielten sie nämlich eine Kundgebung vor der Stadthalle ab, durch die der ver.di-Sekretär Fabian Rehm führte, der zum Auftakt erklärte, wer die Demonstration alles organisiert hatte und weswegen die Zusammenkunft stattfand.

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Heraus zum 1. Mai

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In ganz Deutschland haben die Maßnahmen gegen das Sars-Covid-2 Virus die bürgerlichen Freiheitsrechte einschließlich des Rechtes auf Demonstration fest im Griff. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund, DGB, beugte sich. Schon im März erklärte er brav, auf Straßendemonstrationen und Kundgebungen zum 1. Mai verzichten zu wollen und sich nur virtuell zu zeigen. Doch eine Schar unbeugsamer Gewerkschafter*innen wollte sich dem nicht fügen und meldete in mehreren Städten in Deutschland Kundgebungen auf der Straße an. So auch in Marburg – und wie es da zuging, hören wir hier.

Tarifauseinandersetzung in der stationären Altenhilfe Wetter – ein Spiel mit verdeckten Karten

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Die stationäre Altenhilfe Wetter ist eine Tochter des 1879 gegründeten Elisabethvereins Marburg. Der Verein selbst ist Mitglied im Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck, die Tochter war es bis zu Anfang dieses Jahres nicht. Wie andere Einrichtungen des Elisabethvereins auch wurde die Altenhilfe Wetter nämlich vor einigen Jahren ausgegliedert, um Kosten

Die stationäre Altenhilfe Wetter ist eine Tochter des 1879 gegründeten Elisabethvereins Marburg. Der Verein selbst ist Mitglied im Diakonischen Werk Kurhessen-Waldeck, die Tochter war es bis zu Anfang dieses Jahres nicht. Wie andere Einrichtungen des Elisabethvereins auch wurde die Altenhilfe Wetter nämlich vor einigen Jahren ausgegliedert, um Kosten zu sparen. Denn die Personalkosten machen zwischen 70 bis 80 Prozent der Gesamtbetriebskosten in der Altenhilfe aus.
Der Belegschaft der Altenhilfe Wetter gelang es vor zwei Jahren, einen Betriebsrat zu gründen. Sie zeichnet sich auch durch einen hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad aus, nicht unbedingt üblich in Einrichtungen der Altenhilfe. Und letztes Jahr nahm sie den Kampf um einen Tarifvertrag auf. Ver.di strebte eine Tarifierung mit dem Elisabethverein auf Grundlage des TVÖD’s an, des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst also. Ein erstes Sondierungsgespräch zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Elisabethverein wurde Ende November geführt.
Nun aber stellt sich heraus, dass der Elisabethverein bereits während der Verhandlungen den Antrag zur Aufnahme seiner beiden Töchter „Altenhilfe Wetter“ und „Gesellschaft für Innovative Sozialarbeit“ (GISA) in die Diakonie Hessen gestellt hat, ohne dies ver.di, dem Betriebsrat oder der Belegschaft zu kommunizieren. Seit diesem Januar sind die beiden Einrichtungen nunmehr in der Diakonie.
Fortan gilt in der Altenhilfe Wetter Kirchenrecht. Kirchliche Einrichtungen kennen aber keinen Betriebsrat, sondern nur eine Mitarbeitervertretung (MAV). Aktuell stehen die Beschäftigten also ohne offiziell anerkannte betriebliche Interessenvertretung da. Und kirchliche Einrichtungen weigern sich bislang, mit Gewerkschaften zu tarifieren.
Ver.di, Betriebsrat und Belegschaft waren suboptimal begeistert von dem Vorgehen des Elisabethvereins und riefen am Donnerstag, den 17. Januar, zu einer Protestkundgebung vor dem Verwaltungsgebäude des Elisabethvereins auf. Wir berichten von der Kundgebung, nach der wir uns anschließend noch mit der ver.di-Verhandlungsführerin Saskis Jensch unterhielten sowie ein Gespräch mit Ernst Boltner und Oliver Pappert vom Elisabethverein führten.

zu sparen. Denn die Personalkosten machen zwischen 70 bis 80 Prozent der Gesamtbetriebskosten in der Altenhilfe aus.
Der Belegschaft der Altenhilfe Wetter gelang es vor zwei Jahren, einen Betriebsrat zu gründen. Sie zeichnet sich auch durch einen hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad aus, nicht unbedingt üblich in Einrichtungen der Altenhilfe. Und letztes Jahr nahm sie den Kampf um einen Tarifvertrag auf. Ver.di strebte eine Tarifierung mit dem Elisabethverein auf Grundlage des TVÖD’s an, des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst also. Ein erstes Sondierungsgespräch zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Elisabethverein wurde Ende November geführt.
Nun aber stellt sich heraus, dass der Elisabethverein bereits während der Verhandlungen den Antrag zur Aufnahme seiner beiden Töchter „Altenhilfe Wetter“ und „Gesellschaft für Innovative Sozialarbeit“ (GISA) in die Diakonie Hessen gestellt hat, ohne dies ver.di, dem Betriebsrat oder der Belegschaft zu kommunizieren. Seit diesem Januar sind die beiden Einrichtungen nunmehr in der Diakonie.
Fortan gilt in der Altenhilfe Wetter Kirchenrecht. Kirchliche Einrichtungen kennen aber keinen Betriebsrat, sondern nur eine Mitarbeitervertretung (MAV). Aktuell stehen die Beschäftigten also ohne offiziell anerkannte betriebliche Interessenvertretung da. Und kirchliche Einrichtungen weigern sich bislang, mit Gewerkschaften zu tarifieren.
Ver.di, Betriebsrat und Belegschaft waren suboptimal begeistert von dem Vorgehen des Elisabethvereins und riefen am Donnerstag, den 17. Januar, zu einer Protestkundgebung vor dem Verwaltungsgebäude des Elisabethvereins auf. Wir berichten von der Kundgebung, nach der wir uns anschließend noch mit der ver.di-Verhandlungsführerin Saskis Jensch unterhielten sowie ein Gespräch mit Ernst Boltner und Oliver Pappert vom Elisabethverein führten.

DGB-Aktionstag: Bezahlbar ist die halbe Miete

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Anlässlich des Aktionstages des DGB’s „Bezahlbar ist die halbe Miete“ unterhielten wir uns mit dem Organisationssekretär Mittelhessen, Ulf Immelt. Immelt sprach in dem Interview auch die Situation der Menschen an, die die Häuser bauen, ein Thema, das bei der Diskussion um den immer mehr grassierenden Mietenwahnsinn zu sehr unter den Tisch fällt.