Drohende Hinrichtung von Hank Skinner

Hank Skinne
Das Berliner Bündnis »Freiheit für Mumia Abu-Jamal« weist auf die drohende Hinrichtung des US-Gefangenen Hank Skinner hin:

Der 49jährige Hank Skinner wartet im Todestrakt des US-Bundesstaates Texas seit 16 Jahren auf seine Hinrichtung – für die er nun erneut einen Termin erhalten hat: Am 9. November soll er durch eine tödliche Injektion sterben. Skinner wurde für schuldig befunden, 1993 seine Freundin und deren beiden erwachsenen Söhne getötet zu haben. Er beteuert jedoch seine Unschuld.

Die Beweislage ist voll von Widersprüchen und Unklarheiten. DNA-Tests zeigten unterschiedliche Ergebnisse: Während die Untersuchung von Blutspuren Skinner nicht als Täter ausweisen konnten, sprachen andere für seine Anwesenheit am Tatort, was wenig überraschen sollte, da dieser gleichzeitig sein Wohnsitz war. Die Hauptbelastungszeugin der Anklage hat ihre Aussage vor Jahren widerrufen. Die Sachbeweise, unter anderem die Mordwaffen, wurden niemals getestet. Seit dem Jahr 2000 fordert Skinner entsprechende Tests, doch sein Antrag wurde immer wieder mit der Begründung abgelehnt, er hätte dies bereits bei seinem Prozeß fordern müssen. Eine halbe Stunde vor der im März 2010 geplanten Hinrichtung gebot der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten Einhalt. Inzwischen gibt es in Texas ein neues Gesetz, das DNA-Tests auch nach der Verurteilung erlaubt.

Dennoch hat ein texanischer Richter einen neuen Hinrichtungstermin festgesetzt. Ohne öffentlichen Druck werden weder das Berufungsgericht in Texas, der texanische Gouverneur oder der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten eingreifen, und Skinner könnte am 9.November ermordet werden, bevor er sein Recht auf DNA-Tests zum Beweis seiner Unschuld ausüben kann.

Skinners Anwälte haben eine Peti­tion erstellt, die die zuständige Staatsanwältin Lynn Switzer auffordert, ihrerseits selbst das Material nicht nur freizugeben, sondern die Tests in Auftrag zu geben. Auch in den »sozialen Netzwerken« sorgt der Fall für Furore.

Anton Mestin, ein Sprecher der Free-Mumia-Kampagne, dazu: »Wir wollen die Todesstrafe weltweit abschaffen und auch Unterstützung für andere Gefangene im Todestrakt aufbauen. Hank Skinners Fall ist ein Beispiel für die Rechtlosigkeit armer Menschen in der Justiz der USA. Weil er den formalen ›Fehler‹ begangen haben soll, nicht bereits 1995 einen Antrag auf Untersuchung der DNA Spuren gestellt zu haben, wollen sie ihn jetzt umbringen. Schuld oder Unschuld scheinen hier niemanden zu interessieren.

Antitodesstrafen-Organisationen wollen Staatsanwaltschaft, Gouverneur und das zuständige Berufungsgericht unter Druck setzen, um die für den 9.November angesetzte Hinrichtung von Hank Skinner zu stoppen.


Zur Petition:

http://www.change.org/petitions/withdraw-execution-warrant-and-grant-dna-testing-to-hank-skinner-2

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