Archiv der Kategorie: Antifa

Voices From The Streets – Festival im Vogelsberg

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Am 12. und am 13. August findet auf dem Sportplatz Deckenbach bei Homberg (Ohm) das Festival „Voices From The Streets“ statt. Am Freitagabend, dem 12. August, startet eine Technoparty. Weiter geht es am Samstagvormittag mit einem Fußballturnier, bei dem alle mittun können. Und als wäre das noch nicht Verausgabung genug, spielen ab 16 Uhr nachmittags dann auch noch mehrere Bands aus den Abteilungen Metal,Punk,Hip-Hop,OI! und Hardcore bis tief in die Nacht hinein.
Was es mit diesem Festival auf sich hat, darüber sprachen wir mit Michael, einem der Initiator*innen und Organisator*innen dieses Festivals. In dem Gespräch ging es außerdem um die A 49, Musik, Fußball und Politik.

Demo gegen „neurechtes“ Stelldichein im Burschenschaftshaus Germania

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Erneut wurde die Marburger Burschenschaft Germania ihrem Ruf, ein wichtiger Knoten im Netzwerk rechter Bewegungen zu sein, gerecht.
Am Samstag, dem 24. November, lud sie gleich drei Größen der derzeitigen faschistischen Szene auf ihr Haus. Vorneweg zu besichtigen war da ein gewisser Alain de Benoist. Er gilt als einflussreichster „Vordenker“ der so genannten „Neuen Rechten“ – wenn mensch denn diesen kruden Neuaufguss bekannter, nunmehr „Ethnopluralimus“ geheißener „Blut und Boden“ – Ideologien als Denken bezeichnen will.
Weiter gab sich am Samstag Philip Stein „die Ehre“. Stein ist selbst Burschenschafter der Germania und Chef des rechten Netzwerkes „Ein Prozent“. Dieses wurde vor zwei Jahren gegründet. Unter seinen Mitbegründern findet sich Götz Kubitschek, Chef der ultrarechten „Denkfabrik“ „Institut für Staatspolitik“, dem auch der einschlägige Antaios-Verlag angeschlossen ist. Ein weiterer prominenter Mitbegründer von „Ein Prozent“ war der einstige „Antideutsche“ Jürgen Elsässer, jetzt Chefredakteur des Rechtsaußenblattes „Compact“.
Laut taz versteht sich „Ein Prozent“ als „Widerstandsform für deutsche Interessen“ gegen „Flüchtlingsinvasion“ und „die politische Kaste“. In memoriam alter völkischer Siedlungskonzepte ruft „Ein Prozent“ zurzeit zur Errichtung rechter Landkommunen auf. Außerdem beteiligte sich „Ein Prozent“ an der Kampagne für rechte Betriebsräte bei den letzten Betriebsratswahlen Anfang März dieses Jahres. Der umtriebige und gut vernetzte Philip Stein ist übrigens auch Sprecher der „Deutschen Burschenschaft“.
Neben Alain de Benoist und Philip Stein betrat Benedikt Kaiser die germanische Bühne. Der ist nun wieder Autor im „Jungeuropa-Verlag“, dessen Verleger wiederum Philip Stein ist. Außerdem ist Kaiser Lektor im Antaios-Verlag des Götz Kubitschek.
Nach Informationen der Frankfurter Rundschau lauschten etwa 150 Burschenschafter ergeben den endgenialen Ergüssen der neurechten Drei.
 
Da allerdings hatte am Samstag die antifaschistische Gegendemonstration deutlich mehr Leute zu bieten. 600 waren dem Aufruf des DGB gefolgt, den rechtsradikalen Umtrieben die Stirn zu bieten. Diesem Aufruf hatten sich zahlreiche Organisationen angeschlossen, darunter antifaschistische Gruppen, die Seebrücke, die Partei „Die Linke“, die Jusos, die SDAJ, das Bündnis gegen Rechts, dissident, der Marburger AStA und das Studierendenparlament, das Autonome FrauenLesbenReferat usw. usf. Außer der FDP schloss sich auch das gesamte Marburger Stadtparlament dem Aufruf an, Oberbürgermeister Thomas Spies hielt ein kurzes Grußwort auf der Kundgebung vor dem Burschenschaftshaus der Germania. Alle waren unüberhörbar nicht gewillt, den Strategen eines weiteren Rechtsrucks ungestört das Feld zu überlassen.
 
 
 

7.500 Menschen auf Marburgs Straßen gegen Xenophobie und Rechtsextremismus

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Am Freitag, den 7. September, fand eine der beeindruckendsten Demonstrationen in der Geschichte Marburgs statt. 7.500 Menschen gingen auf die Straße, um nach den Ereignissen in Chemnitz unter dem Motto „Wir sind mehr“ ein Zeichen zu setzen gegen Xenophobie und Rechtsextremismus. 7.500 Menschen – das bedeutet, dass jede/r zehnte Marburger*in an diesem Freitag auf der Straße war, um dieses Zeichen zu setzen!
Zu der Demonstration aufgerufen hatten der Magistrat der Stadt Marburg, einhellig die Marburger Stadtverordnetenversammlung sowie 120 Marburger Vereine, Organisationen und Institutionen.
Wir hören im Folgenden ein Kurzinterview mit dem Marburger Oberbürgermeister Thomas Spies, das wir mit ihm kurz vor Beginn der Demonstration führten und anschließend einige Statements von an der Demonstration Teilnehmenden. Hernach hören wir hintereinander weg hinein in die auf dem Marburger Marktplatz vorgetragenen Beiträge von
– Oberbürgermeister Thomas Spies,
– Schauspieler*innen des Hessischen Landestheaters,
– der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin Elke Neuwohner,
– der Vizepräsidentin der Philipps-Universität Evelyn Korn,
– Georg Simonsky, der mit einer Gruppe von Marburger*innen Teilnehmer einer Gegendemonstration in Chemnitz gegen Rechtsextremismus war, die prompt von Rechtsextremen attackiert wurde,
– der Friedens-und Konfliktforscherin Maximiliane Jäger-Gogoll,
– sowie dem Dekan der evangelischen Kirche, Burkhard zur Nieden.
Letzterer begleitete am Akkordeon den Musiker Robert Oberbeck, den wir mit einem Song von Neil Young am Ende dieses Beitragsmarathons, der in der Sache einig war, dennoch aber interessante Akzentunterschiede aufwies, zu hören bekommen.
Nach dem Ende der Demonstration und Kundgebung führten wir noch ein kurzes Interview mit Georg Simonsky.

„Seenotrettung ist kein Verbrechen – Unterlassene Hilfeleistung schon!“

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Am letzten Samstag hatte die internationale Organisation „Seebrücke“ auch in Marburg zur Demonstration aufgerufen. Dem Demoaufruf folgten mehr als 5oo Menschen. Ihre Forderungen waren unüberhörbar und unübersehbar. Auf der Lahn fanden sich zwei mit einem Transparent verbundene Treetboote, auf dem zu lesen stand: „Seenotrettung ist kein Verbrechen – Unterlassene Hilfeleistung schon!“ Auf den während der Demonstration mitgeführten Schildern und Transparenten waren Parolen zu lesen wie „Stoppt das Sterben, nicht die Retter“, „Make Borders History“ oder „Seebrücke statt Seehofer“.
In diesem Beitrag hören wir ein Statement einer Seebrückenaktivistin kurz vor Beginn der Demo, die Wortbeiträge der Studierendenorganisation „dissident“ und der Flüchtlingsrettungsorganisation „Jugend rettet“. Im Anschluss daran führten wir noch ein Kurzinterview mit dem 18jährigen afghanischen Flüchtling Rostam Nazari, der ebenfalls kurz auf der Demonstration gesprochen hatte. Rostam Nazari hat ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben. Es heißt: „Rostams Reise. Von Afghanistan nach Deutschland.“ Wir haben es inzwischen gelesen und können es nur sehr empfehlen. Wie wir hören werden, haben wir bereits ein Gespräch mit Nazari über sein Buch ausgemacht.

Erkundungsreise durch die Ukraine

Ein Gespräch mit Wolfgang Gehrcke   (Download)     (Anhören)

Im Rahmen einer Sonntagsmatinee der Marburger LINKEN sprach deren außenpolitischer Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion, Wolfgang Gehrcke, über seine Erkundungsreise durch die Ukraine, die er zusammen mit seinem Fraktionskollegen Andrej Hunko im November unternahm. Er brachte eine Fülle von Informationen und Impressionen mit, über die wir uns vor der Veranstaltung mit ihm unterhielten.

Ahoi!

Leinen los für das Fluchtschiffprojekt.    (Download)      (Anhören)

Im dritten Jahr in Folge organisieren Heinz Ratz von der Band Strom&Wasser und KollegInnen ein Flüchtlingsprojekt. Am 14. Juli stachen sie mit zwei selbstgebauten Flößen in den Fluss. Auf ihrer Homepage www.fluchtschiff.de heißt es dazu: „Die Verletzlichkeit dieser Transportmittel in direktem Kontrast zu den Luxusjachten und Ausflugsdampfern der touristisch genutzten Binnengewässer wird auf die dramatische Situation von Flüchtlingen allgemein, die abendlich stattfindenden Konzerte auf die besonders tragische und bedrohliche Situation von fliehenden Frauen und Kindern aufmerksam machen.“
Geplant ist, dass die Tour Main-, Neckar-, und Rheinabwärts und dann entlang des Mittellandkanals bis nach Berlin führt. Es gibt viele Möglichkeiten, an diesem Projekt zu partizipieren. Darüber und wie die ersten 5 Tage dieses Projekts gelaufen sind sprachen wir mit Heinz Ratz angelegentlich eines Konzerts, dass Strom&Wasser und Musikerinnen der Flüchtlingsfrauen auf dem von der Stadt Aschaffenburg ausgerichteten multikulturellen Fest „Brüderschaft der Völker“ gegeben haben.
Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten unter:
www.fluchtschiff.de

Ahoi für eine Welt für Alle!

Interview mit Heinz Ratz von Strom & Wasser    (Download)      (Anhören)

Es ist das dritte Jahr in Folge, dass Heinz Ratz mit seiner Band Strom & Wasser ein Projekt zur Solidarität mit Flüchtlingen angeht. 2012/2013 tourte Strom & Wasser mit Musikern aus Flüchtlingslagern, 2014 wollen sie mit zwei Flößen in den Fluss stechen.
Welche Erfahrungen Heinz Ratz mit der Tour 2012/2013 gemacht hat und was die Idee hinter dem Floßprojekt in diesem Jahr ist, das fragten wir ihn, bevor er mit seiner Band das Cafe Trauma in Marburg bespielte. Dieses Konzert war übrigens der Auftakt zu ihrer „Kleinen Anticool-Warm-up Tour“ anlässlich ihrer neuen Scheibe „Anti Cool“.

Weiteres dazu unter: www.strom-wasser.de

Link zu vom Heinz Ratz am Ende des Interviews angesagten Lieds: http://www.youtube.com/watch?v=V86Ip6kO18E

Auf Nimmerwiedersehen!

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Am verregneten Sonntag, den 25. August, suchte die so genannte Bürgerbewegung für Deutschland, kurz Pro Deutschland, Marburg heim. In bekannter Manier wollte sie vor der Marburger Moschee sowie vor als links geltenden Einrichtungen ihre Ansichten über Muslime, Linke und sonstige Übel kundgeben. Gekommen waren sie zu sechst, wieder aus der Stadt hinauskomplimentiert wurden sie von rund 300 Gegendemonstrierenden.

Rechte Freakshow Teil 2

Marburger Markfrühschoppen ist zurück    (Download)     (Anhören)

Für seine Fans ist er das kürzeste Volksfest Deutschlands. Für seine Gegner ist er schlicht ein Burschenschaftsfest. Nachdem er letztes Jahr vom Magistrat nicht genehmigt wurde, ist er dieses Jahr dank deutscher, dem RechtsStaat verpflichteter Verwaltungsgerichte zu Gießen und zu Kassel, zurück: Der immer am ersten Julisonntag von 11 bis 14 Uhr Marburg heimsuchende Marktfrühschoppen. Mit ihm zurück ist auch der Widerstand gegen ihn. Einen Tag vor dem Marktfrühschoppen organisierte das Marburger Bündnis gegen rechts eine Gegenkundgebung. Hier hören wir ausschnittsweise hintereinanderweg Ulf Immelt für den DGB Marburg, Jan Schalauske für die Linke Marburg und Alexandra Kurth, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Politikwissenschaften an der Uni Gießen.

Rechte Freakshow

Marburger Marktfrüschoppen wieder da    (Download)     (Anhören)

Für seine Fans ist er das kürzeste Volksfest Deutschlands. Für seine Gegner ist er schlicht ein Burschenschaftsfest. Nachdem er letztes Jahr vom Magistrat nicht genehmigt wurde, ist er dieses Jahr dank deutscher, dem RechtsStaat verpflichteter Verwaltungsgerichte zu Gießen und zu Kassel, zurück: Der immer am ersten Julisonntag von 11 bis 14 Uhr Marburg heimsuchende Marktfrühschoppen. Mit ihm zurück ist auch der Widerstand gegen ihn. Über all das sprachen wir im Vorfeld einer Antimarktfrühschoppenkundgebung mit Eva Gottschaldt. Eva Gottschaldt ist Mitglied des Antifschistischen Ratschlags und der VVN-BdA in Marburg. Beide Organisationen beteiligen sich am Marburger Bündnis gegen rechts, das die Kundgebung organisierte.