Am Ostermontag, den 10. April, um 11 Uhr am Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße startet der Marburger Ostermarsch. Anlass für uns, mit den beiden Marburger Friedensaktivist*innen Gert Meyer und Karin Schwalm Bilanz zu ziehen über ein Jahr Friedensarbeit im Schatten des Ukrainekriegs.
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Die unfriedliche Marburger Friedensmahnwache
(Download)https://www.freie-radios.net/mp3/20220527-dieunfriedli-115802.mp3?dl=1
In diesem Beitrag, dessen Erstausstrahlung am 6. März stattfand, setzen wir uns kritisch mit den Redebeiträgen und Ereignissen während der Marburger Friedensmahnwache vom 26. Februar auseinander.
Den zum Schluss dieses Beitrages zu hörende Umgang mit Maximiliane Jäger-Gogoll vom Marburger Friedensbündnis „Nein zum Krieg“ haben wir mit selbiger in einem Interview aufgearbeitet, das hier zu hören ist: https://trotzfunk.de/wordpress/archive/7111
Redebeitrag von Maximiliane Jäger-Gogoll vom Marburger Bündnis „Nein zum Krieg!“ anlässlich der „Friedensmahnwache“ der Stadt Marburg am 26. Februar 2022
Da die Vertreterin der Marburger Friedensbewegung auf der „Friedensmahnwache“ der Stadt Marburg am 26. Februar daran gehindert wurde, ihre Rede auszusprechen, hören wir sie nun hier so, wie sie tatsächlich gehalten werden sollte, also ohne nachträgliche Änderungen.
Kein Rederecht für Marburger Friedensbewegung auf der Friedenskundgebung der Stadt Marburg – ein Interview mit Maximiliane Jäger-Gogoll
Am Samstag, den 26. Februar, fand anlässlich des Kriegsbeginns Russlands gegen die Ukraine zwei Tage zuvor in Marburg eine von der Stadt ausgerichtete „Friedensmahnwache“ statt. Nach den Reden im transatlantischen Narrativ der hohen Würdenträger der Marburger Politik versuchte die langjährige Friedensaktivistin Maximiliane Jäger-Gogoll vom Bündnis „Nein zum Krieg!“ bei klarer Zurückweisung des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine eine differenzierte Analyse der Kriegsursachen und der daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen für eine diplomatische Friedenslösung. Beginnend mit ihrem positiven Bezug auf Minsk II wurde es deutlich unruhig unter Teilen der „Friedenskundgebungsteilnehmenden“, bis ihr gar der Herr Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies das Mikrofon aus der Hand nahm und sie am Weitersprechen hinderte.
Wie das aus Sicht von Maximiliane Jäger-Gogoll zuging, darüber sprachen wir mit ihr.
Kommentar zur „Friedensmahnwache“ der Stadt Marburg am 26. Februar
(Download)
Weiterer ausführlicher Bericht zu der so genannten „Friedensmahnwache“ der Stadt Marburg am 26. Februar anlässlich des völkerrechtswidrigen Einmarsches Russlands in die Ukraine erfolgt in Kürze.
Moratorium jetzt! Bericht von der Kundgebung in Dannenrod vom 22.11.20
In den letzten Tagen spitzt sich die Situation im Dannenroeder Wald gefährlich zu! Berichteten Sanis bisher schon von Prellungen, Verrenkungen, Schnittwunden, Sehnenverletzungen, Risswunden und Gesichtsprellungen, kam es innerhalb von 8 Tagen nun zu drei sehr gravierenden Unfällen, die zweimal zu schweren Verletzungen, dem Himmel sei Dank aber nicht zu noch Schlimmerem führten.
An dieser Eskalation ist in erster Linie die Politik Schuld. Jahrzehntelang versprach sie den LKW- und Autolärm geplagten Menschen in Mittelhessen Abhilfe durch den Weiterbau der A 49. Gleichzeitig versprach sie der neuen Klimabewegung, jetzt aber verstanden zu haben und neben anderem eine ökologische Verkehrswende herbeizuführen.
Darunter versteht die Regierung die Erhöhung des Anteils von Elektroautos an immer mehr Autos auf immer mehr Straßen – und voila, fertig ist die Verkehrswende. Das wird weder den Meisten der Lärm geplagten Menschen noch der Umwelt nutzen – dafür aber der deutschen Automobil- und LKW-Industrie sowie Baukonzernen wie STRABAG.
Für dieses hehre Ziel muss dann halt geklotzt, nicht gekleckert werden und wo gehobelt wird, fallen Späne und davon zurzeit im Dannenroeder Wald reichlich. Das wäre nun schon kritikwürdig genug, doch inzwischen fallen im Wald auch Menschen aus großer Höhe schwer verletzt zu Boden. Das nicht noch Schlimmeres passiert ist, ist bislang noch Glück!
Dieses wird nicht immer anhalten, zumal die Akteure im Wald einem unzumutbaren Dauerstress ausgesetzt werden. In einer 7-Tage-Woche wird geholzt, einzige Ausnahme nach Intervention der Evangelischen Kirche ist der Totensonntag.
Das reicht natürlich nicht. Es braucht jetzt ein Moratorium aller Baumaßnahmen. Die Zeit muss für einen konstruktiven Dialog zwischen allen Seiten genutzt werden. Es gibt nämlich durchaus Kompromissmöglichkeiten durch Umgehungsstraßen und vor allem der Verlagerung des Güterverkehrs auf die Bahn.
Dass dann einmal nicht die Interessen der Autoindustrie und großer Baukonzerne im Vordergrund stehen, werden sie verkraften können – ganz sicher!
Wir hören im Folgenden in die Kundgebung vom 22. November auf dem Dannenroeder Sportplatz hinein. Diese stand in den Zeichen einer erfolgreichen Intervention der Evangelischen Kirche zur Einhaltung der Totensonntagsruhe sowie der Eskalation der Ereignisse der letzten Tage. Emotionaler Höhepunkt war gewiss die Audiobotschaft einer aus 5 bis 6 Meter abgestürzten Aktivistin aus dem Krankenhaus.
Solidarität mit den Beschäftigten des ÖPNV im Dannenroeder Wald
Auch im Dannenroeder Wald erklärten Aktivist*innen von Fridays for Future ihre Solidarität mit den Beschäftigten des ÖPNV, die zurzeit in einem schwierigen Tarifkampf stehen.
Fridays for Future hat mit der Gewerkschaft ver.di ein Bündnis geschlossen.
Antikriegstag in Marburg
Fast ist es schon eine gute Tradition, dass die Marburger Friedensbewegung anlässlich des Antikriegstages am 1. September ein Friedensforum vor der Lutherischen Pfarrkirche in der Oberstadt veranstaltet.
Anlässlich der 75. Jährung der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki bot sich als Schwerpunktthema die Atomwaffenfrage an. Zu den Menschen, die sich für die völlige Abschaffung von Atomwaffen engagieren, gehört die Organisation ICAN, die International Campaign to abolish nuclear weapons. Die gibt es übrigens auch in Marburg, wo wir sie denn auch interviewt haben.
Friedensmahnwache am Deserteursdenkmal
Neben dem 2. Friedensforum gab es eine weitere Aktion am Antikriegstag in Marburg. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend des 1. September hielt Pfarrer Horst Althaus eine Mahnwache am Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße ab. Wir besuchten ihn dort.
Zweites Friedensforum in Marburg
Die Marburger Friedensbewegung konnte anlässlich des Antikriegstages am 1. September zum zweiten Mal in Folge ein Friedensforum durchführen, an dem rund 250 Menschen teilnahmen. Dass sie ein bunter Haufen ist, die Marburger Friedensbewegung, zeigten die auf dem Pfarrhof der Lutherischen Pfarrkirche aufgebauten Stände von gewerkschaftlichen, linken und christlichen Initiativen, von der Ortsgruppe der IG BCE bis hin zu den Naturfreunden. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von „The Underground Groove Society“, die wir in dieser Reportage im Hintergrund gelegentlich hören. Ein weiteres kulturelles Highlight bildete „Rositas Puppenbühne“ aus Berlin. Höhepunkt des diesjährigen Friedensforums war wieder eine Podiumsdiskussion, diesmal unter der Fragestellung „Was nützt dem Frieden?“. Wir aber zogen zuvor eine Bilanz des vergangenen Jahres mit den Friedensaktivisten Johannes M. Becker und Stephanus Schmiedel und kamen dabei zunächst auf ein trauriges Ereignis zu sprechen, den Tod der an Krebs erkrankten sozialistischen Christin Eva Gottschaldt, die hier in Marburg über Jahrzehnte hinweg hervorragende antifaschistische und Friedensarbeit geleistet hat.