Der Musiker Kai Degenhardt schrieb in einer Situation, in der die klassenkämpferische Linke mit dem Rücken zur Wand steht und ein beachtlicher Teil der Arbeiter*innen gegen ihre Interessen die rassistische und neoliberale AfD wählt, ein Buch über die Geschichte des Arbeiterlieds in Deutschland. Die Arbeiterlieder werden in seinem Buch im Kontext mit den konkreten Klassenkämpfen in der jeweiligen Formation der kapitalistischen Entwicklung vorgestellt. Dabei scheint inmitten des gegenwärtigen ideologischen Totalitarismus eine Alternative auf zur herrschenden, mörderischen kapitalistischen Konkurrenz, die immer in den Nationalismus, Rassismus, Sexismus, Militarismus und Bellizismus treibt: Der Kampf um eine emanzipatorische Gesellschaft auf der Grundlage des Gemeineigentums an den gesellschaftlichen Produktionsmitteln und der demokratischen Verfügungsgewalt über selbige mit dem Mittel der unteilbaren Solidarität. „Wessen Morgen ist der Morgen“, dieser dem „Solidaritätslied“ entnommene Buchtitel ist damit die aktuelle Frage auch unserer Zeit, die weder in Vergangenheit noch Zukunft geschichtslos ist.
Über sein Buch sprachen wir mit Kai Degenhardt anlässlich seiner Lesung desselbigen in Marburg. Zu dem Buch erschien inzwischen auch eine CD von Degenhardt mit dem Titel, logisch, „Arbeiterlieder“. Das Buch heißt „Wessen Morgen ist der Morgen. Arbeiterlied und Arbeiterkämpfe in Deutschland“. Verlegt wurde es im PapyRossa-Verlag und ist 215 Seiten stark. Der Gebraucheswert des Buchs wird noch gesteigert durch ein Namens- und Liederregister im Anhang. Buch und CD erschienen in diesem Jahr.