„Seenotrettung ist kein Verbrechen – Unterlassene Hilfeleistung schon!“

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Am letzten Samstag hatte die internationale Organisation „Seebrücke“ auch in Marburg zur Demonstration aufgerufen. Dem Demoaufruf folgten mehr als 5oo Menschen. Ihre Forderungen waren unüberhörbar und unübersehbar. Auf der Lahn fanden sich zwei mit einem Transparent verbundene Treetboote, auf dem zu lesen stand: „Seenotrettung ist kein Verbrechen – Unterlassene Hilfeleistung schon!“ Auf den während der Demonstration mitgeführten Schildern und Transparenten waren Parolen zu lesen wie „Stoppt das Sterben, nicht die Retter“, „Make Borders History“ oder „Seebrücke statt Seehofer“.
In diesem Beitrag hören wir ein Statement einer Seebrückenaktivistin kurz vor Beginn der Demo, die Wortbeiträge der Studierendenorganisation „dissident“ und der Flüchtlingsrettungsorganisation „Jugend rettet“. Im Anschluss daran führten wir noch ein Kurzinterview mit dem 18jährigen afghanischen Flüchtling Rostam Nazari, der ebenfalls kurz auf der Demonstration gesprochen hatte. Rostam Nazari hat ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben. Es heißt: „Rostams Reise. Von Afghanistan nach Deutschland.“ Wir haben es inzwischen gelesen und können es nur sehr empfehlen. Wie wir hören werden, haben wir bereits ein Gespräch mit Nazari über sein Buch ausgemacht.

Streit um das Marburger „Grünes Wehr“

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Die Marburger*innen rieben sich verwundert die Augen, als sie diese Wochen vernahmen, dass es schon seit einem halben Jahrhundert Gutachten gebe, die die Sanierung des Grünen Wehrs forderten. Das letzte dieser Art sei 2008 erstellt worden, so die Stadtregierung. Als dann auch noch herauskam, dass diese Sanierung ein de facto – Abriss des seit bald einem halben Jahrtausend existierenden und funktionierenden Wehrs sein sollte und dass nebst Fischtreppe ein Kanupass mit Betonpodest gebaut werden sollte, da war für viele das Maß voll.
In Weidenhausen formierte sich eine Bürger*inneninitiative, die in Rekordzeit tausende Unterschriften gegen dass Vorhaben sammeln konnte. Auf diese Proteste reagierte Stadtpolitik mit dem Angebot eines „Bürgerworkshops zur Sanierung des Grünen Wehrs“, der am 26. Mai stattfand und von 200 Bürger*innen besucht wurde. Ein Ergebnis dieses Workshops war die Zusicherung von OB Spies eines aktuellen „Kurzgutachtens“ zum Grünen Wehr, das noch in diesem Jahr vorliegen solle. Gegenstand dieses Kurzgutachtens solle erstens die Frage sein, wie standfest das Wehr aktuell sei und zweitens die Frage, ob es grundsätzlich andere Sanierungsmöglichkeiten gebe, um den Baukörper des Wehrs mit gleicher Stabilität, Standsicherheit sowie denkmalgerecht und naturnah zu erhalten.
Der Trotzfunk unterhielt sich mit Genua Scharmberg von der Bürger*inneninitiative Grünes Wehr an Ort und Stelle darüber, wie Stadtpolitik das Thema kommunizierte, über die Haltung der BI zum Workshop, über die Frage, ob ein noch in diesem Jahr erstelltes Kurzgutachten die Intention der BI erfülle und wie es aus Sicht der BI denn nun weitergehen müsse.

Aktionsbündnis Aktivierende Pflege gegründet

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Marburger Altenpfegeschüler*innen haben ein Aktionsbündnis Aktivierende Pflege gegründet, um dem Pflegenotstand nicht länger tatenlos zuzusehen. Genau genommen taten das die hier Beteiligten eigentlich schon länger nicht. Denn letztes Jahr waren sie maßgeblich an einer gut besuchten Podiumsdiskussion mit Parteienvertreter*innen im Cineplex vor den Bundestagswahlen beteiligt.
Jetzt gründeten sie ein Aktionsbündnis, das mit einem Flashmob auf dem Marktplatz auch schon aktiv wurde. Viel Grund also für den Trotzfunk, mit den Aktivist*innen ins Gespräch zu kommen.
Übrigens: Das Aktionsbündnis Aktivierende Pflege heißt Mitstreiter*innen sehr willkommen. Es kann kontaktiert werden unter:
Website: ab-aktivierende-pflege.de
E-Mail: info@ab-aktivierende-pflege.de

Marburger Wagenburg belagert!

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Obwohl Marburger Stadtpolitik auf der jüngsten Sitzung des Runden Tisches zum Thema Wohnen zugeben musste, dass der Wohnungsmarkt wie leergefegt sei, mit entsprechend hohen Mieten, und sie sich eben dort euphorisch zu gemeinsamen Wohnformen bekannte, kündigte sie unlängst den Wagenplatzbewohner*innen am Jägertunnel, die dort in den letzten 5 Jahren mit viel Engagement und Arbeit ein hochinteressantes und spannendes gemeinschaftliches Wohnprojekt aufgebaut haben.
In Begleitung der Stadtverordneten der Marburger Linken, Tanja Bauder-Wöhr, besuchte der Trotzfunk den Wagenplatz.

Zugabe für Karl Marx

Am 10. April kam es wie gedacht. Der Vortrag von Georg Fülberth zum Thema „200 Jahre Karl Marx“ anlässlich dessen 200. Geburtstages war exzellent, der vollgepropfte Käthe Dinnebier – Saal im DGB-Haus erreichte im frühen Frühling sommerliche Hitzerekorde und trotzdem fanden längst nicht alle Einlass.

Daher gibt Georg Fülberth eine Zugabe und zwar am kommenden Freitag, den 27. April um 19:30 Uhr. Es lohnt sich. Die Hörer*innen erwartet eine spannende, kompetente und lehrreiche Zusammenfassung des wissenschaftlichen und politischen Denkens der Freunde Karl Marx und Friedrich Engels sowie in gekonnter Handhabung der von ihnen entwickelten materialistisch-dialektischen Geschichtsanalyse die Fortentwicklung, die der Marxismus in den bisherigen Etappen des Kapitalismus und von 1917 bis 1989 im real-existierenden Sozialismus bis heute genommen hat.

200 Jahre Karl Marx – ein Vortrag von Georg Fülberth

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Am kommenden Dienstag, den 10. April, findet um 19:30 Uhr im DGB-Haus in der Bahnhofstraße in Marburg eine außerordentlich spannende Veranstaltung statt.

Anlässlich des Geburtstagsjubiläums von Karl Marx lädt die DKP-Marburg ein zu „200 Jahre Karl Marx“ mit Georg Fülberth.

Georg Fülberth ist einer der hervorragendsten Kenner der Arbeiten von Friedrich Engels und Karl Marx. Seine weiteren Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der Arbeiter*innenbewegung sowie die Geschichte des Kapitalismus. Und sollte sich nebenbei einmal die Gelegenheit ergeben, einen Marburger Stadtspaziergang mit „Schorsch“ Fülberth mitzuerleben, sollte mensch sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.

Hier noch eine Auswahl der jüngeren Schriften von Georg Fülberth: G Strich – Kleine Geschichte des Kapitalismus; Kapitalismus; Sozialismus; Marxismus; „Das Kapital“ kompakt; Friedrich Engels.

Diese Veranstaltung sei hiermit also wärmstens empfohlen, auch wenn wir befürchten, dass die Räumlichkeiten des Marburger DGB aus allen Nähten platzen werden.

 

Ostermarsch 2018 Marburg

 

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Zehntausende nahmen an den diesjährigen Ostermärschen teil, nach Angaben der Friedensbewegung wieder mit wachsender Tendenz. Letzteres mag der zunehmenden Zahl von Kriegen und Kriegsdrohungen, an denen die führenden Staaten direkt oder indirekt beteiligt sind, geschuldet sein. Viele von ihnen haben das Potential, jederzeit in einen atomar geführten Weltkrieg umschlagen zu können. Diese Bedrohungslage wird inzwischen von vielen Menschen wahrgenommen, allerdings führt diese Wahrnehmung längst noch nicht bei allen zu einem aktiven Engagement, etwa in Beteiligung an den Ostermärschen. Dieses Engagement Aller wird aber in Zukunft nötig sein, wenn die Hölle, die den Menschen in den Kriegsgebieten bereitet wird, ein Ende finden soll und wenn die Gefahr eines Dritten Weltkriegs nicht Realität werden soll.

Dass die Marburger Friedensbewegung quicklebendig ist, bewies sie letztes Jahr, wie berichtet, mit ihrer erfolgreichen Opposition gegen die Beteiligung der Stadt Marburg an der Gelben Schleifen – Propaganda für die Bundeswehr. Oder aber mit dem Durchsetzen eines Künstler*innenwettbewerbs für einen Kontrapunkt zum Jägerkriegsdenkmal im Schülerpark. Auch diese Punkte waren Themen des Marburger Ostermarsches, an dem sich nach Veranstalterangaben 300 Menschen beteiligten. Er beeindruckte durch seine Breite des gesellschaftlichen Friedensengagements, wo Gewerkschafter*innen, Sozialist*innen, Christ*innen und schlicht Friedensbewegte, Kurd*innen, Künstler*innen, Feminist*innen und Jugendbewegte zusammenfanden, um gemeinsam gegen Kriegspolitik, Aufrüstung, Waffenexporte und den Einmarsch der Türkei in Afrin mit deutscher Waffenunterstützung zu protestieren. Und ob die beteiligten Menschen wie wir nun der Auffassung waren, dass es letztlich zur Erreichung des Friedensziels des demokratischen Eigentums der und der demokratischen Verfügung über die Wirtschaftsmittel der Weltgesellschaft bedarf oder sich das Engagement aus der Bewahrung der Schöpfung Gottes ergab, es wurde einander akzeptiert und zugehört. Denn alle an den Ostermärschen beteiligten Menschen wissen natürlich, dass nur gemeinsam den zurzeit weit überlegenen Kräften des Militarismus entgegengewirkt werden kann.

In Marburg ging es am Ostermontag um 11 Uhr am Deserteursdenkmal in der Frankfurter Straße los. Durch das Programm führte Ralf Schrader von der Marburger Friedensbewegung. Es sprachen in dieser Reihenfolge: Jan Schalauske (Die Linke), Sebastian Doben (Kurdistan Komitee Marburg), Lukas Wusch (DIDF-Jugend Marburg), Maximiliane Jäger-Gogoll (Mitglied im Beirat Kunstwettbewerb Gedenkinstallation für die Opfer der „Marburger Jäger“ im Schülerpark), Katja Simon (Pfarrerin der Universitätskirchengemeinde Marburg) sowie ein verlesener Beitrag von NAVDEM (Demokratisches Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland).

Für Abrüstung, gegen Krieg(sdrohungen) – Auf zum Ostermarsch

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Der folgende Kommentar bezieht sich unter anderem auf den Beitrag des Senators von Idaho, Jim Risch, auf der diesjährigen Münchener Sicherheitskonferenz zu Nordkorea.  http://trotzfunk.de/wordpress/archive/3501 Außerdem geht er auf die derzeitigen Kampagnen der Friedensbewegung ein. Das erste Mal ausgestrahlt wurde dieser Kommentar auf Radio Unerhört Marburg am 4. März. Inzwischen gab es eine Reihe von diplomatischen Signalen in Richtung einer friedlichen Lösung des Konflikts um das nordkoreanische Atomwaffenprogramm. Wie substantiell diese allerdings sind, ist von heute aus nicht zu beurteilen. Hier kann der Kommentar nachgelesen werden:

Für Abrüstung, gegen Krieg(sdrohungen) – Auf zum Ostermarsch weiterlesen