Am 18. April gab es einen globalen Aktionstag gegen die Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA. In Marburg beteiligten sich an selbigem 400 Menschen. Wir haben einmal gesammelt, woran sich die Kritik an diesen Freihandelsabkommen entzündet, und wenn wir etwas nicht verstanden haben, dann fragten wir nach.
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Fukushima – da war doch was?
Fukushima – da war doch was?, erinnerten am 4. Jahrestag der Tsunami- und Reaktorkatastrophe in Japan am 11. März auch rund 100 Demonstrierende in Marburg. Worum es ihnen ging, darüber sprachen wir mit Alexander Sasse vom Anti-Atomenergie-Bündnis in Marburg.
Am 6. Februar in Marburg – „Musik für Kobane“
Groß war auch in Marburg die Freude über die Befreiung Kobanes vom IS. Die kurdische Studierendenorganisation YXK organisierte vorgestern eine spontane Feier in Marburgs Straßen. Doch Kobane bedarf weiter der internationalen Solidarität. Der Kampf gegen den IS hat viele Opfer gekostet, die Stadt ist weitgehend zerstört und muss wieder aufgebaut werden und die militärischen Auseinandersetzungen mit dem IS sind nicht beendet, da viele Dörfer um Kobane herum noch von den Verbänden des IS kontrolliert werden.
Daher organisiert das hiesige Kurdistanbündnis ein Benefizkonzert im Cafe Trauma unter dem Motto „Musik für Kobane“, das am Freitag, den 6. Februar, um 18 Uhr beginnend, steigen soll.
Über all das sprachen wir mit Kian vom Solidaritätsplenum Kurdistan sowie mit Sherwan und Asad von der kurdischen Studierendenorganisation YXK.
1. November 2014 – Weltweiter Solidaritätstag mit Kobane
Verantwortung übernehmen – ein Gespräch mit Marburgs Oberbürgermeister Egon Vaupel
Verantwortung ganz anderer Art übernahmen am Dienstag, den 28. Oktober, Marburger Bürgerinnen und Bürger, als sie sich spätnachmittags im übervollen Stadtverordnetensitzungssaal trafen, um zu beraten, wie die zu uns kommenden Flüchtlinge willkommen geheißen und integriert werden können und um sich zu diesem Zweck miteinander zu vernetzen. Bei dieser „Runder Tisch für Flüchtlinge“ genannten Veranstaltung wurde deutlich, dass in der Marburger Flüchtlingspolitik einiges bisher vorbildlich läuft, etwa die dezentrale Unterbringung oder die Gewährung des Stadtpasses. Anderes, wie etwa der Betreuungsschlüssel für Flüchtlinge, bedarf einer deutlichen Verbesserung. Vor dieser Veranstaltung hatten wir Gelegenheit, mit dem Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) über die Fluchtgründe und -umstände der zu uns flüchtenden Menschen, über das Marburger Flüchtlingskonzept, über die Flüchtlingspolitik von Bund und Ländern wie über die Resonanz bei den Marburgs Bürgerinnen und Bürger zu reden. Wer sich dem Runden Tisch für Flüchtlinge anschließen will, eigene Ideen hat oder Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich an den Fachdienstleister für Wohnen und Soziales, Peter Schmidt, wenden unter der Telefonnummer (06421) 201 505.
1. November – internationaler Aktionstag für die Solidarität mit Kobane
1. November 2014 – Demonstration in Marburg (Download) (Anhören)
Seit nunmehr bald 40 Tagen stehen die bewaffneten Kräfte der Partei der demokratischen Einheit (PYD), die Volksverteidigungskräfte YPG und die Frauenverteidigungseinheiten YPJ, in schweren militärischen Auseinandersetzungen mit dem Islamischen Staat (IS) im syrischen Kobane. Kobane ist einer von drei Kantonen der Rojava, ein mehrheitlich von Kurden bewohntes Gebiet in Syrien, das seit etwa drei Jahren ein basisdemokratisches, säkulares, Geschlechter gleichberechtigtes und alle ethnischen und religiösen Minderheiten inkludierendes Modell der Selbstverwaltung probiert. Es ist ein ungleicher Kampf, der sich da vor den Augen der Weltöffentlichkeit in Kobane abspielt. Während der IS mit Panzern und schwerer Artillerie angreift, können sich YPG und YPJ nur mit leichten Waffen verteidigen. Jene internationalistische Solidarität, die YPG und YPJ zusammen mit Kräften der türkisch-kurdischen Arbeiterpartei PKK den vom Genozid durch den IS im August dieses Jahres bedrohten Yesiden leisteten, wird ihnen selbst bislang verwehrt. Ob die Luft- und Waffenunterstützung der letzten Tage durch die USA für die gegen den IS Kämpfenden in Kobane mehr ist als eine PR-Aktion zur Beruhigung einer empörten Weltöffentlichkeit, wird sich zeigen müssen. Bisher ist sie jedenfalls unzureichend. Schlimmer noch: Auch die Yesiden im Nordirak/Südkurdistan sehen sich wieder schweren Angriffen seitens des IS ausgesetzt – und werden bisher zumindest einmal mehr im Stich gelassen.
Auf der anderen Seite solidarisieren sich viele Menschen mit den gegen den IS Kämpfenden in Kobane sowie mit den Yesiden. Am 1. November findet ein weltweiter Solidaritätstag statt. In Marburg wird es an diesem Tag eine Demonstration geben, die um 15 Uhr am Firmaneiplatz/Deutschhausstr. 12 beginnt. Getragen wird diese Demonstartion bisher vom kurdischen Studierendenverband YXK Marburg und Gießen, MC Kuhle Wampe Marburg, SDAJ Marburg/Gießen, SDS Marburg, DIDF-Jugend, DKP-Marburg, d.i.s.s.i.d.e.n.t. und dem Kreisverband der Linken Marburg-Biedenkopf. Über all das sprachen wir mit den AktivistInnen des kurdischen Studierendenverbandes Marburg, Ronahi und Aliser, anlässlich einer Spendenaktion für Kobane, die heute am 24. Oktober auf dem Elisabeth-Blochmann-Platz in Marburg stattfand.
Nein zu TTIP, Ceta und Tisa – Europäischer Aktionstag
Am Samstag, den 11. Oktober, war europaweiter Aktionstag gegen die drei geplanten Freihandelsabkommen TTIP (EU-USA), Ceta (EU-Kanada) und Tisa (Dienstleistungen). Hunderttausende Protestunterschriften dagegen sind bereits gesammelt. Auch Marburger AktivistInnen beteiligten sich. Wir sprachen mit den attac-Mitgliedern Paul Bleichwehl, Arne Erdmann und David Hengsbach.
Am Ende des Interviews folgen drei Nachbemerkungen zu den Freihandelsabkommen unsererseits.
Ahoi für eine Welt für Alle!
Interview mit Heinz Ratz von Strom & Wasser (Download) (Anhören)
Es ist das dritte Jahr in Folge, dass Heinz Ratz mit seiner Band Strom & Wasser ein Projekt zur Solidarität mit Flüchtlingen angeht. 2012/2013 tourte Strom & Wasser mit Musikern aus Flüchtlingslagern, 2014 wollen sie mit zwei Flößen in den Fluss stechen.
Welche Erfahrungen Heinz Ratz mit der Tour 2012/2013 gemacht hat und was die Idee hinter dem Floßprojekt in diesem Jahr ist, das fragten wir ihn, bevor er mit seiner Band das Cafe Trauma in Marburg bespielte. Dieses Konzert war übrigens der Auftakt zu ihrer „Kleinen Anticool-Warm-up Tour“ anlässlich ihrer neuen Scheibe „Anti Cool“.
Weiteres dazu unter: www.strom-wasser.de
Link zu vom Heinz Ratz am Ende des Interviews angesagten Lieds: http://www.youtube.com/watch?v=V86Ip6kO18E
Eine Stadt für Alle!
StadtaktivistInen besetzten das Marburger Rathaus (Download) (Anhören)
Gestern nachmittag, am Freitag, den 15. Mai, besetzten rund 40 Aktivistinnen und Aktivisten des Alternativen Runden Tisches für rund 1 Stunde das Marburger Rathaus. Anschließend zogen sie zur Gutenbergstraße, um anhand dort geplanter Bauprojekte ihre Kritik an der Marburger Stadtpolitik zu demonstrieren.
Wer ist der Alternative Runde Tisch, was will er? Das fragten wir vor der Aktion die SprecherInen Nora Gerlach und Ralf Schrader. Letzterer ist Mitglied der DGB-Senioren.
Diskurs oder Repression – das ist hier die Frage?
Wie in anderen Städten auch spitzt sich die Wohnsituation in Marburg immer mehr zu. Darauf reagierten SozialaktivistInnen unter anderem mit Hausbesetzungen. Im Juli dieses Jahres besetzten sie das zur Universität gehörige Gebäude der ehemaligen Augenklinik. Statt sich auf einen Diskurs auf Augenhöhe mit den BesetzerInnen einzulassen, ließ die Universitätsleitung zur Überraschung vieler BeobachterInnen Hundertschaften von Polizei aufmarschieren und das Gebäude räumen. Für einige der BesetzerInnen hat diese Geschichte ein Nachspiel. Die Universitätsleitung zeigte sie wegen Hausfriedensbruchs bzw. schweren Hausfriedensbruchs an. Daraufhin sammelten die SozialaktivistInnen Unterschriften unter die Forderung an die Universitätsleitung, die Anzeigen zurückzunehmen. In kurzer Zeit kamen weit über 500 Unterschriften zusammen, die gestern, am 11.Dezember, der Universitätsverwaltung übergeben wurden. Trotzfunk war dabei und sprach mit einigen der SozialaktivistInnen.